Capoeira - was ist das?

Capoeira ist eine afrobrasilianische Mischung aus Tanz, Kampfsport, Akrobatik, Musik und Gesang, Ritual und vielem mehr. Sie entstand vor mehr als 400 Jahren in Brasilien während des Befreiungskampfes afrikanischer Sklaven gegen ihre portugiesischen Kolonialherren. Sie diente den Sklaven verschiedener westafrikanischer Stämme als Mittel zur Selbstverteidigung, inspirierte Widerstand und schuf kulturelle Identität.

Lange Zeit war die Capoeira in Brasilien verboten, ermöglichte sie es doch den Sklaven, gegen ihre Unterdrücker aufzubegehren. Auch nach der Abschaffung der Sklaverei blieb die Capoeira als Zeitvertreib der Arbeiter und Ganoven verpöhnt, sie auszuüben stand unter schwerer Strafe. Erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelang es, die Capoeira von der Straße in die ersten Akademien zu holen, sie zu legalisieren und sie so aus dem gesellschaftlichen Abseits zu holen. Seitdem hat die Capoeira ihr Potential mit vielen Interessierten geteilt, sie wird mittlerweile in über 150 Ländern weltweit praktiziert, sie gilt unter Anderem als Werkzeug zu Sozialisation, als Therapie, als Sport, als Kunstform und gilt heute als einzige genuin brasilianische Sportart.